Europa wird 2025 dank der Umstellung auf E-Fahrzeuge 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen
Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge sorgt in Europa bereits jetzt für eine signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen.
Laut einer aktuellen Analyse von Transport & Environment (T&E) wird Europa in diesem Jahr dank der zunehmenden Zahl von Elektroautos etwa 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Doch der Fortschritt im Straßenverkehr wird durch den Anstieg des Flugverkehrs konterkariert, warnen die Experten von T&E.
Der „State of European Transport“-Bericht zeigt, dass die Verkehrsemissionen in Europa im Jahr 2024 mit 1,05 Milliarden Tonnen CO2 um 5 Prozent im Vergleich zu 2019 gesunken sind. Dies ist vor allem den immer mehr verbreiteten Elektrofahrzeugen zu danken. Ende 2025 könnten laut T&E fast neun Millionen Elektroautos auf den Straßen Europas unterwegs sein. Ohne diese Elektrofahrzeuge würden zusätzliche 20 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen – das entspricht den Emissionen von sieben Kohlekraftwerken.
William Todts, Geschäftsführer von T&E, betont: „Die Umweltpolitik der EU beginnt endlich, Wirkung zu zeigen. Europa löst sich zunehmend von seiner Abhängigkeit von Öl, bleibt aber weiterhin auf Importe angewiesen.“
Trotz dieser Fortschritte bleibt Europa stark auf fossile Brennstoffe angewiesen. Rund 96 Prozent des Rohöls und 90 Prozent des Erdgases werden weiterhin importiert. Auch für die Herstellung von Batterien sind wichtige Rohstoffe wie Lithium und Nickel zu 100 bzw. 75 Prozent auf Importe abhängig. Doch es gibt auch positive Nachrichten: Metalle wie Lithium und Nickel können recycelt werden, wodurch sich die Umweltauswirkungen verringern. T&E prognostiziert, dass ein Elektrofahrzeug bis 2030 im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nur einen Bruchteil der Materialmenge verbrauchen wird.
Allerdings stellt der Flugverkehr eine wachsende Herausforderung dar. 2024 stießen europäischen Fluggesellschaften 143 Millionen Tonnen CO2 aus – fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Emissionen der Schifffahrt bleiben mit 195 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent hoch. Beide Sektoren sind nach wie vor stark auf fossile Brennstoffe angewiesen. Durch die Einbeziehung der Schifffahrt in den EU-Kohlenstoffmarkt (ETS) werden jedoch bis 2024 Einnahmen von 5 Milliarden Euro erwartet, die genutzt werden können, um die Preislücke zwischen grünen E-Fuels und herkömmlichen Brennstoffen zu verringern.
T&E fordert die EU auf, ihre Umweltpolitik weiter zu stärken und nicht in Zeiten des Fortschritts nachzulassen. Nur so kann Europa seine Klimaziele erreichen und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.