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© Depositphotos.com | Pictograph | Wahl 2025

Klimaschutz: Kein Thema für den Wahlkampf?

Seit über einer Woche verbrennen im kalifornischen Los Angeles ganze Stadtteile zu Schutt und Asche. Geflohene Bewohner:innen berichten, wie qualvoll es ist, aus der Ferne mit ansehen zu müssen, wie ihre Häuser vernichtet werden.

Ein Ende der bereits jetzt schlimmsten Feuer-Katastrophe in der Geschichte der zweitgrößten Stadt der USA ist jedoch nicht in Sicht. Im Gegenteil: Derzeit drohen neue starke Winde, die das Feuer abermals anfachen. Naturkatastrophen wie dieser Mega-Brand werden durch die zunehmende Erdüberhitzung intensiver und treten außerdem häufiger auf. Das ist wissenschaftlich unumstritten.  

Wer aber angesichts der Dramatik der amerikanischen Feuer und zahlreicher „Jahrhundert“-Dürren und -Fluten rund um den Globus nun eine entschlossene, lösungsorientierte Antwort der Politik erwartet, wird enttäuscht. Das gilt nicht nur für die USA, sondern auch für Deutschland: Bei der letzten Bundestagswahl war Klimaschutz noch eines der zentralen Themen, doch 2025 machen einige Parteien einen regelrechten „Anti-Klima“-Wahlkampf.  

So leugnen Teile der AfD den menschgemachten Klimawandel und während es in Kalifornien brennt, fällt der frisch gekürten AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel nichts Besseres ein, als sich über Windräder aufzuregen und darüber zu fabulieren, sie wieder abzureißen.   Auch viele Politiker:innen aus der Union biedern sich den Rechtsextremen immer weiter an und wollen nun ihrerseits mit Anti-Klima-Rhetorik punkten. Konservativ, also „bewahrend“, ist daran rein gar nichts.

Friedrich Merz (CDU), Kanzlerkandidat der Union, stellt aktuell den Kohleausstieg mit dem Argument in Frage, dass Wirtschaftswachstum wichtiger sei als Klimaschutz. Markus Söder (CSU) begräbt stillheimlich das bayerische Klimaziel 2040 – und träumt lieber von neuen Atomkraftwerken als endlich die Blockade beim Ausbau der Windkraft in Bayern zu beheben. Andere Bundesländer machen derweil vor, wie es gehen könnte: Während Bayern im letzten Jahr gerade mal acht neue Windräder gebaut hat, waren es in Nordrhein-Westfalen 156.  

Wieso Windkraftanlagen keine „Windräder der Schande“ (Alice Weidel) sind und weshalb wir sie auch nicht „bald wieder abmontieren” (Friedrich Merz) werden, lesen Sie in die Meldung zum Stand der Energiewende in Deutschland.

Quelle

Umweltinstitut München / Dr. Leonard Burtscher 2025

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