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Grüne Energie in Hülle und Fülle

„Sorry, Pessimisten, das Energie-Problem ist gelöst.“ Ulrich Fichtner, SPIEGEL-Kollege, hat mit dieser Beschreibung der Energie-Krise beinahe recht (Ulrich Fichtner: Geboren für die großen Chancen, Spiegel-Buch-Verlag 2023).

Richtig: Das Problem ist lösbar, aber gelöst ist es noch lange nicht. Die Energiefrage ist die Überlebensfrage des 21. Jahrhunderts. Wir wissen zwar, was wir tun, aber wir tun noch nicht wirklich und genügend, was wir wissen. Die neue Solar-Dynamik geht so: billiger, besser, schneller. Wir können den Klimakrieg noch gewinnen.

Es läuft immerhin in die richtige Richtung. Beispiele:

© Regierung von Dubai 2024 | Mohammed bin Rashid Al Maktum Solarpark
  • Wir haben innerhalb von zwei Jahrzehnten eine 90-prozentige Reduktion der Kosten für eine Kilowattstunde Solarstrom erlebt.
  • Deshalb boomt der grüne Strom weltweit, aber auch die Speichertechnologien.
  • Solarenergie und Windenergie sind die günstigsten Stromerzeuger in der ganzen Welt. Laut Fraunhofer-Institut ISE ist auch die PV mit Batteriespeichern mittlerweile günstiger als Strom aus konventionellen Kraftwerken.
  • Das Foto (rechts) zeigt eine der größten Photovoltaik-Anlagen der Welt in Abbu Dhabi. Sie soll bis 2030 viermal so groß sein und kann dann so viel Strom wie etwa 15 mittelgroße Atomkraftwerke produzieren.
  • Wir haben globale Wachstumsraten der erneuerbaren Energien von 40, 50 und 60 Prozent pro Jahr.
  • In Deutschland waren die Erneuerbaren schon 2024 die größte Quelle zur Erzeugung von Strom – knapp zwei Drittel erneuerbar und nur noch ein Drittel fossil.
  • Nach den Berechnungen der Weltenergie-Agentur, IEA, wird das 2027 global so sein.
  • Der World Energy Outlook, den die IEA in Paris jedes Jahr herausgibt, geht davon aus, dass die Nachfrage nach fossilen Energiequellen im Jahr 2025 ihren Scheitelpunkt erreicht. Obwohl die Weltwirtschaft auch dann noch wachsen wird, werden die CO2-Emissionen schrumpfen.
  • Die Energiewende läuft weltweit auf Hochtouren. Da stimme ich dem Kollegen Ulrich Fichtner zu, wenn er schreibt: „Ein erneuerbares Wirtschaftswunder wirbelt um den Globus“ (Seite 87).
  • Sogar in China haben 2024 Sonne und Wind die Kohle überholt, was vor kurzem noch undenkbar schien.
  • Nicht nur die USA, sondern auch Deutschland hat beschlossen, seinen Strom bis 2035 komplett CO2-frei herzustellen.
  • Die Europäische Union hat von Anfang 2022 bis Ende 2023 ihren Ökostrom-Anteil verdoppelt.
  • Costa Rica, Island und Kenia produzieren schon heute ihren Strom beinahe komplett erneuerbar, aber aus ganz unterschiedlichen Quellen, was der unterschiedlichen Geografie geschuldet ist.
  • China will bis 2027 die Hälfte alles erneuerbaren Stroms weltweit produzieren.
  • Die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko, Norwegen und Chile verfolgen ehrgeizige Pläne mit der Produktion von solarem Wasserstoff.
  • Neben China investieren die USA, Ägypten und Marokko in großem Stil in Photovoltaik.
  • Die zehn ASEAN-Staaten in Ostasien wollen ihren Anteil an erneuerbaren Energien bis 2027 gegenüber 2023 um 70 Prozent erhöhen – ähnliche Ziele haben Brasilien, Kuba, Argentinien, Mali sowie weitere Staaten in Zentral- und Südafrika.

Klimakrise?

Heute geborene Kinder können 2050 – da sind sie 25 – ein Klima ohne Krise erleben. Menschen auf der ganzen Welt werden künftig die Gewinner der solaren Weltrevolution werden, wenn sie erneuerbaren Strom für einen oder zwei Euro-Cent herstellen. Zu unserem Glück liegen die Pläne für eine bessere Welt mit einem friedlichen Zusammenleben ohne Ausbeutung von Mensch und Natur weltweit auf dem Tisch.

Der Energieminister von Abu Dhabi erklärte mir im Frühjahr 2024, dass sein Land bereits eine Kilowattstunde Solarstrom für 0.7 Eurocent produziere. Die genannten Zahlen zeigen, dass sich die Welt in einem bisher unvorstellbaren Tempo elektrifiziert und zugleich ökonomisch entwickelt. Auch an diesem Punkt kann ich Ullrich Fichtner zustimmen: „Ein heute neugeborenes Kind  wird ich an seinem 25. Geburtstag um die Energieversorgung der Welt keine allzu großen Sorgen mehr machen müssen.“ (Seite 86).

Da fällt mir ein neuer Buchtitel des Paartherapeuten Matthias Jung über das Wunder der Wandlung ein. Er schreibt: „Nicht woher also der Wind weht, bestimmt unseren Weg, sondern wie wir die Segel setzen.“ (Matthias Jung: Segel setzen – Das Wunder der Wandlung, emuverlag).

Quelle

Franz Alt 2025

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