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Bischöfin gegen Trump

Wird Präsident Trump tatsächlich Millionen Menschen zwangsweise aus den USA abschieben?

Die evangelische Bischöfin von Washington, Mariann Edgar Budde, hat ihn im Namen der christlichen Nächstenliebe genau davor in seinem Beisein gewarnt und gesagt: „Im Namen unseres Gottes bitte ich Sie, Erbarmen zu haben mit den Menschen in unserem Land, die jetzt verängstigt sind. Es gibt schwule, lesbische und transgender Kinder in demokratischen, republikanischen und unabhängigen Familien, einige von ihnen fürchten um ihr Leben. Die Menschen, die unsere Ernten einbringen; die in Geflügelfarmen und fleischverarbeitenden Betrieben arbeiten; die das Geschirr spülen, nachdem wir in Restaurants gegessen haben, und die in Nachtschichten in Krankenhäusern arbeiten: Sie sind möglicherweise keine Staatsbürger oder verfügen nicht über die ordnungsmäßigen Dokumente.

Aber die weit überwiegende Mehrheit der Einwanderer sind keine Kriminellen. Sie zahlen Steuern und sind gute Nachbarn. Sie sind treue Mitglieder unserer Kirchen und Moscheen, Synagogen , Gurudwaras und Tempel. Ich bitte Sie, Herr Präsident um Gnade mit denen in unseren Gemeinden, deren Kinder befürchten, dass ihnen ihre Eltern weggenommen werden. Und dass Sie denjenigen, die aus Kriegsgebieten und vor Verfolgung in ihren eigenen Ländern fliehen, helfen, hier Mitgefühl und Willkommen zu finden. Unser Gott lehrt uns, dass wir dem Fremden gegenüber barmherzig sein sollen, denn wir waren alle einst Fremde in diesem Land.“

Trump antwortete auf seiner Online-Plattform Social Truth: „Die sogenannte Bischöfin …war eine radikale Linke und Hardline-Trump-Hasserin. Sie brachte ihre Kirche auf sehr unwürdige Weise in die Welt der Politik. Ihr Ton war fies und weder überzeugend noch klug. Sie versäumte es, die große Zahl illegaler Einwanderer zu erwähnen, die in unser Land kamen und Menschen töteten. Vielewurden aus Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten entlassen. Es ist eine riesige Verbrechenswelle, die in den USA vor sich geht. Abgesehen von ihren unangemessenen Aussagen war der Gottesdienst sehr langweilig und  nicht inspirierend. Sie ist nicht sehr gut in ihrem Job! Sie und ihre Kirche schulden der Öffentlichkeit eine Entschuldigung!“ (Beide Zitate aus der TAZ am 23. Januar 2025).

Die Bischöfin steht in einer guten Tradition mit ihrer Warnung vor Rechtsradikalen. Papst Franziskus warnte schon in der ersten Amtszeit von Trump davor und sprach ihm ab, ein Christ zu sein. Die deutschen Bischöfe beider Konfessionen sagen, Christen können mit ihrem Gewissen nicht verantworten, die AfD zu wählen. Hält die Brandmauer gegen die Ausländerfeindlichkeit und Unmenschlichkeit der Rechtsnationalen? In den USA haben fundamentalistische Christen zum großen Teil Trump gewählt so wie in Russland orthodoxe Christen den Kriegstreiber Putin unterstützen.  

Um so wichtiger ist es, dass der Mut der Washingtoner Bischöfin viele Christen und Nichtchristen ansteckt. Menschenfreundlichkeit ist gelebte Nächstenliebe.

Quelle

Franz Alt 2025

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