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Solarstrom und Wärmepumpen treiben Erneuerbare Energien voran

Der Gesamtanteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch für Strom, Wärme und Verkehr ist in Deutschland im Jahr 2024 auf insgesamt 22,4 Prozent gestiegen. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 21,6 Prozent.

Besonders bei grünem Strom ist die Entwicklung weiterhin dynamisch. Erneuerbare Quellen zur Wärmeversorgung und im Verkehr zeigen hingegen ein gemischtes Bild.

Erneuerbarer Strom – weiterhin Zugpferd der Energiewende

Nach aktuellen Auswertungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt (UBA) wurde im Jahr 2024 mit 284 Terawattstunden (TWh) so viel erneuerbarer Strom erzeugt wie noch nie (+3 Prozent gegenüber 2023). Bei gleichzeitig wieder leicht steigendem Stromverbrauch (+1 Prozent gegenüber 2023) stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch von 52,9 auf 54,4 Prozent.

Maßgeblich für die in den letzten Jahren positive Entwicklung sind weiterhin Windenergie und Photovoltaik, die inzwischen über drei Viertel des erneuerbaren Stroms bereitstellten.

Mit 138,9 TWh stellten Windenergieanlagen an Land und auf See den Löwenanteil des grünen Stroms bereit und sind damit weiterhin der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Diese Position konnte im abgelaufenen Jahr trotz lediglich durchschnittlicher Witterung und einem damit verbundenen leichten Rückgang der Stromerzeugung (minus 2 Prozent) beibehalten werden.

Die Photovoltaik (PV) profitierte vom sehr starken Zubau in den Jahren 2023 und 2024. Insgesamt stieg die Leistung des PV-Anlagenparks innerhalb der letzten 12 Monate um etwa 20 Prozent (+16.700 Megawatt (MW)) und erreichte zum Ende des Jahres 2024 eine installierte Gesamtleistung von fast 100 Gigawatt (99,8 GW). Dadurch nahm die Solarstromerzeugung auf insgesamt 74,1 TWh zu (plus 16 Prozent).

Darüber hinaus führte ein überdurchschnittlich niederschlagsreiches Jahr zu einer Steigerung bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft (2024: 22,2 TWh, +12 Prozent). Die Stromerzeugung aus Biomasse sank hingegen gegenüber dem Vorjahr um circa 2 Prozent auf 48,6 TWh. Die geothermal erzeugte Strommenge lag auch im Jahr 2024 bei niedrigen 0,2 TWh.

Diese Zahlen zeigen: Der Ausbau der Photovoltaik liegt auf Kurs. Aber um die nationalen Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die auf europäischer Ebene durch die Renewable Energy Directive (RED) festgelegten Ziele zu erreichen, muss der Zubau neuer Windenergieanlagen an Land und auf See. deutlich gesteigert werden. Ein ausgewogener Mix erneuerbarer Energieträger wird nicht zuletzt benötigt, um die Elektrifizierung im Wärmesektor und im Verkehr voranzubringen.

Erneuerbare Wärme weiterhin durch Biomasse dominiert

Mit einem Anteil von 81 Prozent (159,1 TWh) war Biomasse auch im Jahr 2024 weiterhin die wichtigste erneuerbare Wärmequelle, gefolgt von 29,3 TWh aus Geothermie und Umweltwärme mit 14,9 Prozent. Während die Nutzung von Biomasse auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr lag (2023:  159,5 TWh), stieg die durch Wärmepumpen nutzbar gemachte Erd- und Umweltwärme um 14,2 Prozent an. Hier machte sich der stark gestiegene Absatz von Wärmepumpen in den letzten 2 Jahren bemerkbar. Wärmepumpen bleiben damit der Treiber der Wärmewende. Der Anteil der Solarthermie steuerte mit 8,8 TWh etwa 4,5 Prozent zur erneuerbaren Wärme bei. Die mit Solarthermieanlagen erzeugte Wärmemenge ging leicht zurück, da ältere Anlagen zunehmend das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.

Die insgesamt erzeugte erneuerbare Wärmemenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Prozent auf nunmehr 197,2 TWh. Da gleichzeitig auch der gesamte Wärmebedarf leicht zulegte, stieg der Anteil der erneuerbaren Energieträger von 18,0 auf 18,1 Prozent im Jahr 2024.

Deutlich weniger Biokraftstoffe im Verkehrssektor

Im Jahr 2024 wurden mit insgesamt 32,7 TWh etwa 11 Prozent weniger Biokraftstoffe getankt als im Vorjahr. Zwar wuchs der Bioethanolverbrauch um etwa ein Prozent an, der Verbrauch an Biodiesel ist jedoch mit einem Minus von 21 Prozent sehr stark zurückgegangen – unter anderem aufgrund einer Änderung der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung (⁠BImSchV⁠). Eine wesentliche Folge war, dass Mineralölunternehmen ihre in den Vorjahren durch Übererfüllung der Treibhausgasminderungsquote angesparten Emissionsminderungen nur noch im Jahr 2024 oder erst wieder ab 2027 anrechnen lassen konnten. Für die Jahre 2025 und 2026 lässt die Rechtsänderung zugleich einen deutlichen Anstieg des Verbrauchs an Biokraftstoffen erwarten.

Biokraftstoffe stellen mit etwa 78 Prozent den weitaus größten Anteil am Verbrauch erneuerbarer Energien im Verkehrssektor bereit. Der Anteil des erneuerbaren Stroms stieg auf 22 Prozent an. Mit 9,2 TWh lag der rechnerisch ermittelte Verbrauch erneuerbaren Stroms im Verkehr somit um 14 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings konnte der Anstieg bei der Nutzung von grünem Strom den Rückgang bei Biokraftstoffen nicht ausgleichen, so dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch im Verkehr von 7,6 auf 7,2 Prozent zurückging.

256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden

Indem fossile durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden, sinken die fossilen Treibhausgasemissionen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist somit eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz. Im Jahr 2024 wurden nach vorläufigen Berechnungen insgesamt 256 Millionen Tonnen (Mio. t) CO2-Äquivalente durch den Einsatz erneuerbarer Energien vermieden. Davon entfielen rund 205 Mio. t CO2-Äquivalente auf den Stromsektor, 41 Mio. t CO2-Äquivalente auf den Wärmesektor und etwa 10 Mio. t CO2-Äquivalente auf den Einsatz von Biokraftstoffen im Verkehr.

Weitere Informationen

Die vorgenannten Zahlen stammen von der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), deren Geschäftsstelle im Umweltbundesamt (UBA) angesiedelt ist. Die AGEE-Stat bilanziert im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Nutzung der erneuerbaren Energien. Sie hat auf der Grundlage aktuell verfügbarer Daten das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2024“ erstellt. Die Daten werden im Laufe des Jahres nach Vorliegen weiterer belastbarer Informationen durch die AGEE-Stat aktualisiert und dienen als Grundlage für nationale und internationale Berichtspflichten. Die hier beschriebenen Daten präzisieren die Schätzung des UBA vom Dezember 2024.

Quelle

Umweltbundesamt 2025

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